Klimawandel vor Ort oder: Die Regentrude
Wer in den von der Sonne gebrannten Garten eintaucht und unseren gelben Rasen auf hartem Stein-Erdboden sieht, schlägt sich zunächst rettend in die wohltuendend sattgrünen Hollerbüsche und riecht am beruhigenden Blattwerk des gutmütigen Wildkirschbaums, dessen Kopf viele kleine rot-schmatzende Spatzen zieren. Bei diesen heißen Temperaturen kann man viel lernen: Es gibt Pflanzen, die auf nacktem Boden vor lauter Hitze dürr und gelb werden und eiligst Samenstände hervorbringen. Andere wiederum wachsen grün und ruhig im schattigen Pflanzenverband vor sich hin. Letztere sind oft wild bzw. autonom gewachsen und haben sich inmitten anderer Grünlinge ein passendes Plätzchen gesucht, an dem für ihre (Nährstoff-)Bedürfnisse gesorgt ist. Die Wurzeln der Nachbarpflanzen teilen und halten untereinander das Wasser – wie schön. Unsere gutgemeint gepflanzten Blumen brüten in der Hitze, teils fahlgelb, teils voreilig ins Kraut geschossen. Auf nacktem Boden ohne helfende Mitgewächse wachsen sie isoliert. Der rissige, verdichtete Erdboden lässt Gießwasser an den Wurzeln vorbei und abfließen. Es ist Zeit für’s bewährte Mulchen: Gras- und Grünschnitt, Laub oder Rinde auf die Beete rund um die Pflanzen ausbringen: Der Boden bleibt …